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Kirchenpräsident würdigt Rücktritt Schneiders

Jung: „Menschlichkeit und Verantwortungsbewusstsein“

EKDNikolaus Schneider

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, tritt überraschend bereits im November von allen Ämtern zurück. Der Grund: Er möchte seiner an Krebs erkrankten Frau beistehen.

Darmstadt 30. Juni 2014. Mit Betroffenheit hat der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung, auf die Ankündigung des Ratsvorsitzenden der EKD, Nikolaus Schneider, reagiert, vom Amt als Ratsvorsitzender zurückzutreten. Wörtlich sagte er: „Seine Frau in einer schweren Zeit zu begleiten und dafür ein verantwortungsvolles Amt aufzugeben, ist eine Entscheidung, die großen Respekt verdient. Sie entspricht allerdings auch ganz der Persönlichkeit Nikolaus Schneiders, seiner tief im christlichen Glauben gegründeten Menschlichkeit und seinem Verantwortungsbewusstsein. Ich selbst bin sehr dankbar, dass und wie Nikolaus Schneider über seine Versetzung in den Ruhestand hinaus die Aufgabe als Ratsvorsitzender wahrgenommen hat. Ich schätze ihn sehr als seelsorgerlich denkenden und handelnden Theologen, als Gesprächspartner und Freund.  Meine Gedanken, Segenswünsche und Gebete sind bei ihm und Anne Schneider. Für die EKD ist dies jetzt keine einfache Situation.“

Am Montagmorgen hatte der Ratsvorsitzende überraschend angekündigt, im November sein Amt aufzugeben, um seiner an Krebs erkrankten Frau Anne Schneider beizustehen. Wörtlich heißt es in der Erklärung Schneiders: „Die Begleitung meiner an Krebs erkrankten Frau macht diesen Schritt unerlässlich. Unserem gemeinsamen Weg will ich alle Zeit widmen. Dieser Wunsch ist mit meinen EKD-Ämtern nicht zu vereinbaren.“ Anne und Nikolaus Schneider sind seit 1970 verheiratet. Schneider war seit 2010 Ratsvorsitzender der EKD. Der stellvertretende Ratsvorsitzende der EKD, der sächsische Landesbischof Jochen Bohl, kündigte an, dass die Mitglieder des Rates der EKD ab sofort zur Entlastung von Nikolaus Schneider Termine übernehmen werden. Die EKD erklärte zugleich, dass im November 2014 Synode und Kirchenkonferenz über die Nachfolge im Ratsvorsitz entscheiden werden. Die Synode tagt vom 9. bis 12. November 2014 in Dresden. Die Synode ist das Kirchenparlament der EKD und hat 126 Mitglieder aus den 20 evangelischen Landeskirchen Deutschlands. In der Kirchenkonferenz kommen die Leitungen der EKD-Gliedkirchen zusammen.

 

 

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