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Was ist „Mitgliederorientierung“?

Rawpixel LtdFundraising und Mitgliederorientierung gehen Hand in HandFundraising und Mitgliederorientierung gehen Hand in Hand

Wie werden die Frauen und Männer, Kinder und ältere Menschen  genannt, die zu unserer Kirche gehören? Früher sprach man z.B. davon, wie viele „Seelen“ eine Gemeinde habe, wenn man nach der Größe einer Gemeinde fragte. Manchmal kann man in Statistiken auch die Frage lesen, wie viele „Gemeindeglieder“ eine Kirchengemeinde habe. Heute ist fast durchgängig von „Mitgliedern“ die Rede. Ich bin Mitglied einer Kirchengemeinde, einer Landeskirche und auch der Evangelischen Kirche in Deutschland. Bei dem Stichwort „Mitgliedschaft“ denken viele auch an einen Verein oder eine Organisation. Und auch in unserer Kirche gibt es beispielsweise in der Tat ein sogenanntes „Mitgliedschaftsrecht“. Was uns jedoch unterscheidet ist die Taufe (die wir später in der Konfirmation bestätigen). Mit der Taufe werden Menschen zu Teilhabern am Leib Christi – und gleichzeitig erhält man mit der Taufe die Rechten und Pflichten eines Kirchenmitgliedes. Darum ist Kirche mehr als ein Verein!

Die Mitgliederorientierung hat die Lebenswelten, die Lebensstile, die Lebensfragen und –entwürfe oder die Lebensrhythmen der Mitglieder einer Kirchengemeinde im Blick. Wie kann das Evangelium in der Lebenswelt der Mitglieder zur Sprache kommen? Und wo geschieht das? Dabei geht es auch darum, zu sehen, dass Menschen ganz unterschiedlich am Leben der Kirchengemeinde teilnehmen: da sind z.B. die regelmäßigen Gottesdienstbesucher; die ehrenamtlich Tätigen; diejenigen, die die Amtshandlungen in  Anspruch nehmen; die KiTa-Eltern; diejenigen, die den Gemeindebrief lesen; oder jene, die mit dem Beitrag ihrer Kirchensteuer die Arbeit der Gemeinde sichern.

Viele Kirchengemeinden haben ihre Kirchengebäude geöffnet: Damit haben Menschen die Möglichkeit  auch außerhalb eines Gottesdienstes das Kirchengebäude zu betreten. Im Grunde genommen besteht die Arbeitsweise der Mitgliederorientierung darin, das Gemeindeleben weiter zu öffnen und zugänglich zu machen.

All diese Aspekte hat die Mitgliederorientierung im Blick und unterstützt Kirchengemeinden und Dekanate bei ihrem Engagement, bei den Menschen zu sein und die Frohe Botschaft ins Gespräch zu bringen.

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Was bringt „Mitgliederorientierung“ meiner Gemeinde?

Christian WeiseTauffest von Christian WeiseTauffest von Christian Weise

Mitgliederorientierung bringt zunächst einen Perspektivwechsel: Im Lebensraum unserer Gemeinde leben Menschen mit unterschiedlichen „Kirchengeschichten“ – sie haben jeweils eine ganz eigene persönliche Glaubens-Biographie. Und mit der Mitgliederorientierung  ordnen  wir die unterschiedlichen Weisen ein, mit denen Menschen am Leben ihrer Kirche teilnehmen. Dieses geschieht wertfrei. Im nächsten Schritt wird gemeinsam überlegt, wie man die verschiedenen „Typen“ von Mitgliedern ansprechen kann.  Wer liest unseren Gemeindebrief? Wer schaut auf unsere Homepage? Wer kommt zu unseren Veranstaltungen? Wer kommt zu unseren Gottesdiensten? Wie erfahren die Menschen in unserem Ort oder Stadtteil von unseren Angeboten? Wie gehen wir auf diejenigen zu, die nicht bei uns „auftauchen“ aber regelmäßig ihre Kirchensteuer entrichten und somit unsere Arbeit unterstützen? Wen erreichen wir und vor allen Dingen: wen erreichen wir nicht (mehr)?

Dazu ein Beispiel: In Kirchengemeinden oder in Dekanaten wird zu sogenannten „Tauffesten“ eingeladen. Diese sind Ergebnis von Wahrnehmungen aus dem Blick der Mitgliederorientierung. Warum lassen Eltern nicht ihre Kinder taufen? Das war die Ausgangsfrage. Dabei stellte man fest, dass für manche Familien eine herkömmliche Taufe aus verschiedenen Gründen für ihre Lebenssituation nicht in Betracht kommt. Die besondere Form eines Tauffestes eröffnet ihnen einen geeigneten Zugang zu dieser Amtshandlung unserer Kirche.

Mitgliederorientierung eröffnet oder erweitert die Kommunikation mit den Mitgliedern und mit denen, die sich für das Leben der Gemeinde interessieren.  Damit gewinnt eine Kirchengemeinde nicht nur an Erkennbarkeit, sondern es ergeben sich weiter Möglichkeiten, mit Menschen Kontakt aufzunehmen oder bestehende Kontakte zu vertiefen.

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Im Team macht es mehr Spaß

SquaredpixelsIm Team macht es mehr SpaßIm Team macht es mehr Spaß

Da der Kirchenvorstand für das Leben der Kirchengemeinde verantwortlich ist, sind die Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher in der Regel diejenigen, die sich die Mitgliederorientierung zu ihrer Sache machen. Manche Kirchenvorstände haben eine/n eigene/n Beauftragte/n für Mitgliederorientierung. Der Kirchenvorstand oder der/die Beauftragte haben bei Planungen und Überlegungen zur Gemeindearbeit dabei auch immer im Blick, wer womit und wie erreicht und angesprochen wird. Dabei ist es immer gewinnbringend, wenn die Mitglieder einer Gruppe oder Teams ihre Erfahrungen und spezifischen Ortskenntnisse mit einbringen. So berichtete eine Kirchenvorsteherin von ihrer Erfahrung, als sie neu in den Ort gezogen ist und wie ihr zum ersten „ihre Kirche“ vor Ort begegnete. Solche persönlichen Erfahrungen sind wichtig, wenn ein Kirchenvorstand überlegt, die Neuzugezogene begrüßt und angesprochen werden könnten.

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Mitgliederorientierung theologisch

Hilfreich ist es, sich in der Gruppe/im Team über folgende Fragen vorab  zu verständigen:  Möchten wir die Beziehung auch zu denen, die nicht hoch mit der Gemeinde verbunden sind, verbessern? Möchten wir den Kirchensteuerzahlern eine Dienstleistung entgegenbringen? Oder soll ihre aktive Teilhabe am Gemeindeleben gesteigert werden? Soll die Bindung: an die Gemeinde vor Ort, an die Institution Kirche, an Jesus Christus gestärkt werden? Welche Bedeutung hat für uns die Taufe, als „Eingliederung“ in den Leib Christi?

Wird die Mitgliederorientierung als ein Wachstumsprozess verstanden, sollten sich die Mitwirkenden darüber klar werden, was ihr eigentlicher Beweggrund ist. An diesem Punkt sehen sich die Beteiligten im Spannungsfeld von „Auftrag und Bedürfnisorientierung“. Hier geht es darum, dass Kirche nicht um ihrer selbst willen existiert, sondern dem Auftrag nachkommt: „... Gott, unser Heiland, will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ (1. Timotheusbrief 2,4).

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Maßnahmen

Die Mitgliederorientierung beginnt mit einer Erkundung. Danach ist sie aber mehr als das bloße Anwenden von Techniken oder Einsatz von Materialien. Die Mitgliederorientierung ist vielmehr eine Haltung: Wir wollen offen sein für neue Menschen und Begegnungen. Eine Gemeinde und die in ihr Engagierten möchten sich öffnen. Und schon mit diesem Vorsatz verändert sich ihre Ausrichtung. Mitgliederorientierung ist also ein prozesshaftes Geschehen.

Zu Beginn dieses Geschehens stehen zuerst einmal Fragen. Es geht um die Entdeckung der Wirklichkeit der Gemeinde.

Leitfragen dazu sind z.B.:

  • Wie viele Menschen in welchen Altersgruppen leben hier?
  • Wo arbeiten die Menschen?
  • Wo gehen die Kinder und Jugendlichen zur Schule?
  • Wie lange leben sie hier? Hat unsere eine Gemeinde eine hohe Fluktuation?
  • Was machen die Menschen hier am Sonntagmorgen?
  • Welche Freizeitangebote bietet der Ort?
  • Wie wird unser Ort / unser Stadtteil in zwanzig Jahren aussehen?
  • Wo begegnen sich die Menschen?
  • Wer wohnt wo? Im Hochhaus, in der Einfamilienhaus-Siedlung, in dem Neubau-Gebiet?
  • Wie ist das Verhältnis „Einheimische“ / „Neuzugezogene“?
  • Mit wie vielen Menschen hat unsere Kirchengemeinde jeden Tag Kontakt?

Mit solchen Leitfragen erschließt sich, wie vielschichtig der Lebensraum einer Kirchengemeinde ist. Es geht um einen neuen Blick auf die Lebenssituation der Gemeinde. Wir können neu entdecken, welche Menschen welche Lebensstile pflegen. Wir sehen, ob und wo die Menschen verwurzelt sind. Wir lernen ihre Interessen kennen. Und wir sehen Veränderungen und Möglichkeiten für die kirchliche Arbeit.

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Mitgliederorientierung – eine Auszeit für die Kirchengemeinde

In einem nächsten Schritt kommen wir wieder in unserem Gemeindehaus an. Nach der Erkundung des Lebensraumes der Gemeinde, werfen wir einen Blick auf uns selbst. Lassen wir die alltäglichen Anforderungen und Aufgaben einer Kirchengemeinde einmal bei Seite und schauen in den Spiegel.

  • „Sag mal, wie sehe ich aus?“ – Das ist die Leitfrage zur eigenen Wahrnehmung.
  • Wie wirken wir auf andere?
  • Gibt es einheitliches Erscheinungsbild unserer Gemeinde, und zwar vom Gemeindebrief, die Homepage  über den Schaukasten bis zu unseren Gebäuden?
  • Sind wir gut erkennbar und können Menschen gut zu uns finden?
  • Wie sieht unser Gemeindebrief aus (modern / seit 20 Jahren unverändert / wie die Mitteilungen des Bürgervereins...?)
  • Wenn die Gemeinde eine Homepage hat: wissen wir, wer sie nutzt? Und wie?


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